Technik

Wie aus BigData NoData wird

Letzten Samstag war ein guter alter Bekannter mal wieder zu Besuch. Murphy – Murphy’s Law! Sieben lange Jahre hatte ich eine NAS von Western Digital im Einsatz, wobei ich fairerweise sagen muss, in den letzen Jahren war sie stetig weniger in Betrieb. Die Zeiten ändern sich und damit auch die Anforderungen an eine NAS.

Mittlerweile bekommt man 2TB Festplatten auch in 2,5 Zoll, USB 3.0 und benötigt zusätzlich keine Strom- oder LAN-Kabel mehr. Grund genug, die NAS endlich in den verdienten Ruhestand zu schicken – quasi in Raidnte. Ok, der war richtig mies…

Unboxing

Verpackung aufgemacht, HDD raus genommen, fertig! Wenn ihr möchtet, kann ich gerne ein YouTube Unboxing-Video im Detail für Euch machen. Nein? Schade…

Datensicherung

Nice, die alte NAS hat einen GB LAN-Anschluss und die neue HDD ist mit USB3.0 ausgestattet, das werden verhältnismäßig schnelle 958GB Datensicherung. Dachte ich!

Die ersten MBs kopierten noch mit einer normalen Geschwindigkeit, bis plötzlich die Datenrate immer weniger wurde, bis hin zu ein paar Kilobyte die Sekunde. Seltsam. Nachdem ich den Vorgang ein paar Mal wiederholt habe, tauchte die NAS dann gar nicht mehr im Netzwerk auf und die kleine süße LED direkt an der NAS blinkte nur noch ROT!

“?)&§&/=/%)=/ !!meine Reaktion

Erinnerungen kommen hoch. Das letzte mal musste ich eine PS3 in die Tonne treten, weil diese nur noch das “Redlight District“Redlight of Death” angezeigt hatte. Diesesmal reden wir aber nicht von einer Konsole, sondern von privaten Daten. Ok und von Musik und Filmen, aber die interessieren mich gerade herzlich wenig. Ich hatte gerade erst ALLE URLAUBSBILDER auf die NAS kopiert, damit diese immer fix im Zugriff sind, wenn Besuch da ist. F*** !!!

Never Give Up

4x Durchatmen und einen Kaffee später habe ich beschlossen, die Platte nicht aufzugeben und mit einen SATA auf USB Adapter besorgt. Angeschlossen, Platte fährt hoch und…

Datenträger muss formatiert werden.Windows Meldung

Träum weiter. Zumindest läuft die Platte noch und die große Frage ist jetzt: Wie komme ich an die Daten? Eine kurze Google Suche ergab, das Format der Platte wird wohl ein RAID-System sein. Gibt es Software, die so ein System simuliert und mir die Möglichkeit gibt, wieder an meine Daten zu kommen? Gefunden habe ich leider keine, vllt. weis ja einer von Euch mehr?

Aufgeben, keine Option

Ich will meine Bilder zurück und solange die Platte sich noch dreht, gebe ich auch nicht auf. Bei meiner Software Suche bin ich auf einen interessanten Artikel gestoßen. Die User in dem Forum beschreiben ein ähnliches Problem und das gibt ein wenig Hoffnung. Einer der User hat seine Platte auch wieder zum Laufen bekommen. Euphorie steigt auf!

Die Platte muss wieder ans Netzwerk angeschlossen werden. Klasse, dann wühlen wir mal im Müll und hoffen, dass ich beim “Auseinanderbauen” der NAS die Teile nicht geschrottet habe. Glücklicherweise (welch Ironie) scheint das Herzstück der NAS noch zu laufen. Jetzt benötigen wir Zugriff auf die Platte und das wird über das Tool PUTTY geschehen.

Login: root, Password: welc0me, fsck /dev/sda4Putty EIngabeconsole

Das ist der Part, an dem ich ohne detaillierte Anleitung komplett aussteigen würde. Ich bin echt zu alt für den Scheiß! Phase 1 beginnt und siehe da… PUTTY meldet “Datenvolumen Fehler”, nicht dass das gut wäre, aber immerhin haben wir jetzt schon einmal eine Aussage und die Möglichkeit, mit Y den Fehler von PUTTY fixen zu lassen. Sweet.

Bis dahin wusste ich natürlich noch nicht, dass ich die nächsten 20 min. immer wieder Y drücken werde. Das ganze Spiel ging dann solange, bis die Platte sich vom Netz verabschiedet hat und ich keine Verbindung mehr aufbauen konnte. Damn!

Einloggen per PUTTY ging jetzt nur noch nach einem Neustart. Richtig nervig, aber die Hoffnung stirbt zuletzt und by the Way… die Platte hat zwischenzeitlich sogar mal wieder ein grünes Lämpchen angezeigt. Euphorie die zweite!

Täglich grüßt das Murmeltier

Was soll ich sagen, mittlerweile sind knapp zwei Wochen vergangen (ja so lange schreib ich schon an dem Artikel) und ich hab es immer noch nicht geschafft, dass PUTTY einmal alle 5 Phasen durchlaufen ist. Ist das doch das Ende? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht, aber wie gesagt: Solange die Platte sich dreht, gebe ich nicht auf.

Geiz ist geil

Nope. An dieser Stelle muss ich ganz klar sagen, Mediamarkt lügt! In Zeiten, wo Speicher quasi nichts mehr kostet und Endgeräte wie Smartphones zum Teil Speichermonster sind, die man im Leben nicht zugemüllt bekommt – In diesen Zeiten sollte man nun wirklich nicht am falschen Ende den Schotten spielen.

Macht also nicht den gleichen Fehler wie ich und kopiert alle Wichtigen Daten nur auf eine Festplatte, sondern sucht auch weitere Speichermöglichkeiten. Ihr müsst ja auch nicht alle Daten 1 zu 1 backupen. Hauptsache, ihr habt eure wichtigen Daten irgendwo noch ein zweites Mal abgesichert.

Stay save!

Ich bin kein Texter, sondern Designer und daher liegt mir das schreiben so sehr im Blut wie ein Kilo Kupfer, aber nur weil man etwas nicht perfekt beherrscht muss es ja nicht bedeuten, dass es einem keinen Spaß macht. Als waschechter Hamburger bin ich eher zurückhaltend und direkt, etwas schön zu umschreiben dürfen gerne andere machen. Meinen Körper zieren mehr als 40 Arbeitsstunden im Tattoostudio,bei gutem Wetter sitze ich gerne auf meiner Chopper oder bin auf dem Wakeboard zu finden.

Schreibe einen Kommentar