Yeaaah, nachdem ich dieses Jahr schon diverse Baustellen im Haus und im Garten erledigt habe, ist die Motivation für weitere Projekte natürlich hoch. Einen zusätzlichen Push gibt der DIYwithBosch Workshop, bei dem Sascha letzte Woche war. Passend dazu habe ich auf dem Grundstück von meinem Nachbarn alte Holzbohlen entdeckt. Grün, dreckig, rostige Nägel und von Vögeln vollgeschissen, richtig geil!
“Kannste haben, nimm mit waste willst”Robert
So schnell konnte Robert gar nicht gucken, wie ich die 4,30m langen und 5cm dicken Holzbohlen über den Rasen gezerrt habe. Leider war ein Teil des Holzes in einem so schlechten Zustand, dass ich es einfach nicht verwenden konnte. Aber nach dem Ausmessen war klar, dass passt… und zwar so genau, dass ich keinen Spielraum für Fehler habe. Fehler, ein Fremdwort für mich… haha
Schritt 1: die Vorbereitung
Ausmessen. Am besten zweimal, notieren und dann kürzen. Andersrum könnte doof werden. Als nächstes müssen alle Nägel ins Holz geprügelt werden, die für die Optik im Holz bleiben sollen – alle anderen werden mit der Flex abgetrennt. *TimTailorGrunzen*
Achtung… FUNKENFLUG! Mir ist natürlich gleich beim ersten Nagel ein Stück glühendes Metall in den Schuh geflogen und wenn ich Schuh sage, meine ich natürlich einen Gartenclog aus Gummi. Barfuß versteht sich! !$?&%”§!
Schritt 2: Schleifen
Jetzt kommen wir zum Moment der Wahrheit, dem Schleifen. Das könnte ich stundenlang machen, ehrlich. Warum? Weil man sofort ein Ergebnis hat und weiss, ob das Holz unter dem ganzen Dreck die Mühe lohnt. Wichtig beim Schleifen ist, nicht zu viel abzutragen. Schliesslich wollen wir den alten rustikalen Look ja beibehalten.
Zusätzlich solltet ihr alle Kanten abrunden und evtl. Stellen, die “aufgesplittert” sind, etwas länger schleifen. Wir wollen ja nicht, dass man sich später an einer Kante verletzt.
Schritt 3: Sägen
Wie gesagt: Ausmessen, notieren und noch einmal ausmessen. Wenn jetzt ein Fehler passiert, dann haben wir richtig derbes Brennholz. Mehr nicht. Wäre echt schade, weil die Bohlen bis jetzt einfach nur der Hammer sind. Ich habe hierzu mal eine höchst professionelle und komplizierte Rechenformel erstellt.
By the way, Holzbohlen mit einer Stärke von 5cm benötigen schon etwas schwereres Gerät als eine Stichsäge oder ähnliches Spielzeug. Mein Bosch PTS10 Sägetisch ist da schon eine gute Wahl, eine Handkreissäge erledigt den Job aber ebenfalls. Wobei ich hier noch erwähnen muss, dass die Handkreissäge von Würth ist, also definitiv kein Spielzeug.
Schritt 4: Anbringen
Jetzt wird es richtig spannend. Passt alles, sieht es gut aus und vor allem: Wie zum Teufel bekomm ich das ganze Gewicht an die Wand, in hübsch!? Ich gebe zu, ich habe das Gewicht komplett unterschätzt und bin mir nicht sicher, ob meine popeligen Winkel, die ich vorher im Baumarkt gekauft habe, überhaupt reichen werden. Grundidee war: Bohlen unter die Schrankwände schrauben mit Torx (kein Schlitz oder Kreuz) und mit den Winkeln seitlich etwas extra Halt zugeben.
Da ich eine 2,70cm lange Bohle nicht alleine an die Wand halten, anzeichnen und bohren kann, habe ich meinem Nachbarn um Hilfe gebeten. Kein Thema…
Zeig mal her, was willste machen?Robert
Kurz und knapp habe ich Robert meine Idee mit den Winkeln erklärt und warum wir ein Problem mit dem Gewicht haben könnten. Keine 5 Sekunden später guckt er mich an und fragt…
„Wieso nimmst du nicht diese Leiste? Schön mit fetten Schrauben, das wird ordentlich aussehen.“Robert
Stille. Hatte er doch glatt meine Idee in 5 Sekunden zerstört und kam mit DER Idee um die Ecke, die dem Ganzen die Krone aufsetzen würde. Diese Holzlatte hatte ich vorher nicht auf dem Schirm, weil sie zum Zeitpunkt meiner Planung noch nicht existierte. Die Leiste ist eigentlich ein Reststück, welches beim Zuschneiden (Schritt 3) entstanden ist und passt dementsprechend natürlich perfekt als “Stütze” unter der eigentlichen Bohle. Richtig nice!
Das sieht nicht nur geil aus, sondern löst auch das Problem mit dem Gewicht. Das Gewicht verteilt sich jetzt gleichmäßig auf der kompletten Leiste und bietet zusätzlich noch die Möglichkeit für kleine Harken.
Schritt 5: ist Schritt 1 und 3
Leider musste ich feststellen, dass der Raum noch eine Tür hatte… Kommt jetzt etwas überraschend, oder? Klasse, heute ist Sonntag und der Sägetisch klingt wie ein V8 BigBlock. Egal. Wer was will soll sich doch beschweren, höre ich bei dem Lärm eh nicht. Fix den Türrahmen gemessen, auf der Bohle angezeichnet und ausgesägt. Dann mit der Stichsäge die Details gesäubert und mit der Schleifmaschine die Kanten entschärft und dann… Spaß. Irgendwann ist ja auch einmal gut.
Elegant zwischen zwei fetten Nägeln durchgesägt, kann man mal machen. Nur nicht zu oft!
Nachdem alles verschraubt und an seinem Platz ist, muss ich echt sagen…. HAMMER. Wie alte vollgeschissene Holzbohlen und eine Idee, einem Raum einen neuen Look geben können. Nur die frisch gesägte Kante nervt jetzt etwas. Hier werde ich evtl. meine Vintage-Look-Technik anwenden oder es mit Salzwasser probieren (habe mal gelesen, dass das was bring). We will see!
Werkzeug im Einsatz
- Akkuschrauber Bosch PSR 14,4 LI-2
- Schlagschrauber (Akku) Würth ASS 18-A EC COMBI
- Bohrer Set Bosch X-Line (ich brauche dringend neue)
- Schleifgerät Skil 7361
- Sägetisch Bosch PTS10
- Makita Flex (Uralt)