Technik

Amazon Echo, endlich eine Frau, die auf mich hört!

Darf ich vorstellen: Alexa, meine neue Assistentin, die mir die Wünsche von den Lippen “abliest”. Sie ist zwar etwas beschränkt was die Funktionen angeht, aber wenigsten hört sie auf mich.

Ich gehöre ja zu den Männern, die gerne neue Technik ausprobieren und auch verwenden, solange diese einen Nutzen oder Mehrwert hat. Mit Amazon Echo bzw. der kleineren Variante Echo Dot hat Amazon jetzt mit dem verkauf seines eigenen Sprachassistenten in Deutschland begonnen.

Amazon Echo jetzt in Deutschland verfügbar

Ich hatte mich vor ein paar Monaten bei Amazon für eine Einladung beworben und seitdem auch nichts mehr gehört, bis ich am Wochenenden eher zufällig darüber gestolpert bin, dass die Auslieferung für Deutschland vorgezogen wurde und ab jetzt ohne Einladung bestellt werden kann. Prima, danke für die Info Amazon! Ich bin ja nicht nachtragend und habe direkt meine Bestellung ausgelöst und über Prime am nächsten Tag meinen eigenen Echo bekommen. Leider ist dieser nicht aus Gold und wird mir nicht auf dem roten Teppich übergeben. Wieso eigentlich nicht?

Echo Dot der kleine Bruder

Zusätzlich zum Echo bietet Amazon noch die kleinere Version Echo Dot an, die mit einem drittel des Preises natürlich deutlich unter dem des großen Bruders liegt (180€ / 60€). Der Echo Dot soll aber mit den gleichen Funktionen ausgestattet sein und lediglich in der Hardware Unterschiede aufweisen. Wobei wir in erster Linie von dem eingebauten Lautsprecher reden. Der Echo Dot soll vor allem als Erweiterung in den unterschiedlichen Räumen fungieren und nicht unbedingt als Hauptstation – was aber auch möglich wäre.

Amazon Echo Test – eine realistische Einschätzung aus Männersicht

Was mir am Echo wirklich gut gefällt, dass er ein modernes aber minimalistisches Design mitbringt und somit nicht als Fremdkörper in der Wohnung auffällt. Das Material macht keinen hochwertigen, aber für den Preis wirklichen guten und soliden Eindruck. Die Punkte bzw. Löcher im Echo sind nicht für die Optik da, sondern ermöglichen einen 360Grad Sound. Im Dunkeln wirkt der Echo wie ein kleiner Leuchtturm, der bei Spracheingabe aktiviert und mittels LED Ring eine farblichen Response gibt. Nette Effekthascherei. Da der Echo per App eingerichtet wird, gibt es auf dem Gerät selber nur zwei Knöpfe, die ich bis dato nicht einmal gebraucht habe.

Alexa, mach was… tolles!

Ausgepackt, hingestellt, fertig. Das Praktische an der modernen Technik ist mittlerweile die Kompaktheit und dass alles kabellos funktioniert. Wehe einer brüllt jetzt W-LAN Kabel.

Das Einrichten von Alexa könnt Ihr per App erledigen oder über euren Desktop. Wenn das bei den Frauen doch auch nur so einfach wäre. Die Amazon Alexa-App gibt es natürlich für Android und für die Helden dieser Welt auch fürs iPhone.  Sorry bin kein Apple-Fan, aber das ist eine andere Geschichte.

Das Einrichten sollte ja kein Problem für Euch darstellen, bzw. schauen Männer ja grundsätzlich nicht in Anleitungen und daher spare ich mir das jetzt mal.

Show me your skills Alexa Baby!

What? Richtig, skills oder ganz simpel „Funktionen“. Wie schon gesagt, Alexa liest Dir Deine Wünsche von den Lippen ab… aber nur, wenn Du die entsprechende App dazu aktivierst hast. Je nach Dienst werden extra Benutzerkotze Benutzerkonten benötigt. Spotify z.B. benötigt zusätzlich noch einen Premium Account.

Ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht und in stundenlanger Arbeit die Logos der Beispiel-Dienste direkt von Amazon geklaut. Ich meine ausgeliehen…

In der Produktbeschreibung steht, dass Alexa lernt (ja wir denken gerade alle das gleiche)… Ich bin ja mal gespannt, wann sie mich auffordert, nicht so zu nuscheln. Haha. Praktisch bedeutet das, jede aktivierte Aufforderung wird in der APP auf dem Dashboard angezeigt und kann als „korrekt“ oder als „falsch erkannt“ markiert werden. Clever, so lernt Alexa keinen Müll.

Die Liste der Skills scheint schier endlos zu sein und einige Skills benötigen wiederum Erweiterungen in Form von Hardware. Wer z.B. im Besitz von einem Philips HUE System ist, kann ganz einfach und verdammt cool sein Licht dimmen.

Alexa, dimme das Licht im Wohnzimmer auf 70%.in Verbindung mit extra Hardware

Die Spracherkennung im Echo ist erstaunlich gut, auch für Nuschel-Könige wie ich es bin. Laut einigen Berichten soll Alexa im Laufe der Zeit lernen, mit den Spracheingaben noch besser klar zu kommen. Wobei ich sagen muss, dass es jetzt schon richtig gut funktioniert.

Klangkarussel – die Lautsprecher des Echo

Die Sprachausgabe war mein erster wow Moment, denn diese ist überraschend sauber und deutlich. Musik? Nett. Der Echo ist natürlich kein Ersatz für eine Musikanlage oder ähnliches, klingt aber für einen einzigen Lautsprecher doch recht voll und kräftig. Für etwas Beschallung nebenbei ist der Echo vollkommen ausreichend und wer mehr möchte, der sollte sich lieber den kleinen Echo Dot kaufen. Dieser bietet die Möglichkeit, einen externen Lautsprecher oder eine Musikanlage via AUX anzuschließen, was wiede rum bei dem großen Bruder nicht möglich ist. What the f*ck!?

Amazon Echo kaufen oder nicht?

Braucht man das Produkt wirklich? Nein, aber haben ist ja bekanntlich besser als brauchen, richtig Männers? Der Amazon Echo ist ein nettes technisches Gadget, das einem einige komfortable Momente geben kann, gerade wenn man keine Hand frei hat. Dies setzt jedoch voraus, dass der Echo erstens gut eingerichtet ist und zweitens, dass man all die kleinen Befehle kennt, die je nach Dienst unterschiedlich sind. Das ganze folgt natürlich einer Art Struktur, aber dennoch (gerade jetzt am Anfang) steht man vor dem Echo und muss des öfteren überlegen, wie man sein Ziel am besten erreicht. Bischen wie zu Hause.

Gib mal ein Beispiel

Ok. Vorausgesetzt alle nötigen Apps und die Hardware sind vorhanden, könnte ein mögliches Szenario am Morgen so aussehen:

Winter. Es ist kalt, dunkel und viel zu früh!
Alexa, bitte HUE das Licht einzuschalten.
Alexa, erhöhe die Temperatur um 3 Grad.

Während der Wasserkocher vor sich hin und her blubbert…
Alexa, bitte starte RadioPlayer und spiele RSH ab.

Wer keine Musik hört, kann sich auch die Nachrichten vorlesen lassen.
Alexa, wie lauten die aktuellen Nachrichten?

Frisch geduscht und angezogen kann es los gehen, oder?
Alexa, wie ist der aktuelle Verkehr?

Kein Stau, wunderbar.
Alexa, wie ist das Wetter in Hamburg?

Regenschirm check, Parker check und ab geht die wilde Fahrt.
Alexa, aus!

Fein.

In diesem Beispiel würde man für das Licht bzw. für die Temperatursteuerung zusätzlich Hardware benötigen. Alle anderen Befehlen laufen über weitere Apps oder sind Bestandteil von Alexa selber.

Geht mir auch so.

Ein Erwachsener Mann, der sich mit einem Gerät unterhält? Das klingt nicht nur bescheuert, sondern das fühlt sich auch so an. Ernsthaft. Ich habe zweimal gezögert, bis ich das erste Mal „Alexa“ sagen konnte.

Aber was ist heute schon normal.

Ich bin kein Texter, sondern Designer und daher liegt mir das schreiben so sehr im Blut wie ein Kilo Kupfer, aber nur weil man etwas nicht perfekt beherrscht muss es ja nicht bedeuten, dass es einem keinen Spaß macht. Als waschechter Hamburger bin ich eher zurückhaltend und direkt, etwas schön zu umschreiben dürfen gerne andere machen. Meinen Körper zieren mehr als 40 Arbeitsstunden im Tattoostudio,bei gutem Wetter sitze ich gerne auf meiner Chopper oder bin auf dem Wakeboard zu finden.

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