Autos Reisen

Quattro, Berge, Emotionen

Normalerweise zieht es mich im Urlaub eher in die Ferne was bedeutet, dass die Anreise meistens nicht unter 16 Stunden erfolgt. Fernreisen eben! Dieses mal ist alles anders, es geht mit dem Auto (Quattro) Richtung Gardasee und somit auch quer durch Österreich, die Dolomiten und über den Brenner!

Das Wetter ist gut, die Landschaften sind schön, aber wen zum Teufel interessiert das, wenn man mit dem Quattro durch die Berge gleiten kann? Ihr merkt, ich freue mich mehr auf die Fahrt, als auf den Aufenthalt an sich.

Hello Österreich

Keine 800km hat es gedauert und schwupps ist man in Österreich, quasi ein Quattrosprung. Schnell noch einmal tanken und eine Vignette kaufen, bevor es durch den ersten Tunnel und somit durch den ersten echten fetten (dachte ich zu dem Zeitpunkt) Berg geht. Später musste ich feststellen, dass das mehr so eine Art Hügel war, gegen das, was mich noch erwarten wird. Los Dolomitos!

Je weiter es Richtung Süden geht, umso geiler werden die Landschaften, dass muss man einfach neidlos anerkennen. Diese Berglandschaft ist teilweise einfach nur malerisch und man hat das Gefühl, dass jemand eine Leinwand aufgezogen hat.

Alpen

Die Höhenmeter erhöhen sich

Na und? Teilweise war ich mir nicht einmal sicher, ob der Wagen überhaupt noch an war. Der Motor lief so weich wie Zuckerwatte, dass man jederzeit und bei jeder Steigung locker noch einen Sprung nach vorne machen konnte. Zack und Bäääm, da war der Turbo. Das Grinsen wird immer größer, aber bis dato ging es fast nur geradeaus. Wo sind die engen, kurvigen Passagen, die man von den Bilder kennt? Sie kommen noch und wie, versprochen.

Mittlerweile hatte ich schon das 4. mal einen Druckausgleich gemacht. Druckausgleich, dass macht ihr sonst nur im Flugzeug, aber wenn man als Nordlicht und somit bei 30m über dem Meeresspiegel plötzlich auf mehr als 1538m aufsteigt, dann kann das schon mal Druck machen.

Sankt Christina in Gröden

Mitten in den Dolomiten, rechts und links nichts weiter als Berge und grenzenlose Weite! Ach und Häuser die mitten in den Bergen(!) gebaut sind. Häuser? Wo Häuser sind, da sind auch Straßen, richtig!? Ein kurzer Blick auf GoogleMaps und da waren Sie, die heiligen kurvigen Bergstraßen auf die ich gewartet habe. Die Straßen in den Dolomiten sind wirklich gut zu passieren und ich hatte zeitweise das Gefühl wie im Thailand Urlaub…

“Oh eine Straße, wo die wohl hinführt?”

Einfach drauf losfahren, je abgelegener desto besser. Passagenweisen passen wirklich keine zwei PKWs nebeneinandern und man hofft einfach nur… bitte jetzt nicht oder aber ER muss rückwärts fahren. Absperrungen gab es zwar, aber auch nicht immer und mit etwas Glück war gerade eine der kleinen Ausbuchtungen zur Verfügung. Man fühlt sich, wie in einem Audi Werbespot! Berge. Kurven. Landschaften und plötzlich kommt dir ein f*cking Reisebus entgegen…. what the fuck!

Zwischen Ausblick und Unfall

Man sollte sich ganz klar aufteilen, wer Fahrer und wer Beifahrer ist, weil als Fahrer hat man kaum die Möglichkeit, den Ausblick zu genießen. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass man schnell mal neben der Spur sein könnte und da hilft dann auch kein Quattro mehr. Da müsstet ihr schon die Karre von 007 haben, ansonsten ist Ende im Gelände.

“Kannst du bitte langsamer fahren? Klar.”

30 Sekunden später sind wieder beide Hände am Lenkrad, der Kopf geht mit jeder Kurve mit und es ist wie auf der Kartbahn. Zumindest für mich! Es ist einfach pornös, wie einen das Quattro um die Kurven schiebt und die 3.0 Turbodiesel einen ansatzlos aus jeder 180Grad Kurve herauskatapultieren! Man braucht schon ein bischen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie sich das Auto auf diesen Passagen verhält. Gefälle, Luftfeutigkeit, Erdumdrehung… Quatsch? Stimmt aber, man sollte eine Strecke schon zwei dreimal fahren, um dann auch etwas zügiger unterwegs sein zu können. Am ersten Tag habe ich sogar die Einheimischen noch vorbeigelassen, weil die mir im Heck klebten. Am ersten Tag, danach war ich der Jäger!

 

Serpentine

Aus gegebenem Anlass sind hier sehr viele Radler unterwegs und das auch auf den engen Bergpassagen. Leider ist denen nicht immer bewusst, dass auch sie etwas Platz machen müssen und da kann es schon einmal eng werden.

Fazit: Quattro. Berge. Emotionen!

Ich bin kein Texter, sondern Designer und daher liegt mir das schreiben so sehr im Blut wie ein Kilo Kupfer, aber nur weil man etwas nicht perfekt beherrscht muss es ja nicht bedeuten, dass es einem keinen Spaß macht. Als waschechter Hamburger bin ich eher zurückhaltend und direkt, etwas schön zu umschreiben dürfen gerne andere machen. Meinen Körper zieren mehr als 40 Arbeitsstunden im Tattoostudio,bei gutem Wetter sitze ich gerne auf meiner Chopper oder bin auf dem Wakeboard zu finden.

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