Glück ist Einstellungssache

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Glück ist Einstellungssache

Wo fange ich an, wo höre ich auf bei diesem Thema? Naja, wenigstens weiß ich schon, wo ich aufhören werde…

Vielleicht starte ich mit der Abgrenzung, was Glück im deutschen Sprachgebrauch eigentlich bedeutet. Und wer könnte an dieser Stelle besser weiterhelfen, als das gute alte Wikipedia:

Das Wort „Glück“ kommt von mittelniederdeutsch gelucke/lucke (ab 12. Jahrhundert) bzw. mittelhochdeutsch gelücke/lücke. Es bedeutete „Art, wie etwas endet/gut ausgeht“ (Quelle: Wikipedia, Eintrag Glück)

Jetzt paare ich das Wissen von Wikipedia mit der Macht von Google und stelle fest, daß mehr als die ersten Dutzend Bilder bei dem Suchbegriff ein vierblättriges Kleeblatt sind. Heißt das jetzt, daß Glück bedeutet, am Ende ein Kleeblatt zu finden? Oder ist es umgekehrt und man hat Glück, wenn man ein vierblättriges Kleeblatt findet? Und falls ja, war genau das dann mein Glück oder kommt da noch mehr? Und was, wenn ich gerade mitten in der Stadt oder gar auf dem Meer bin? Kann ich dann gar kein Glück haben? Und wenn ich ein Kleeblatt finde, welches nicht vier Blätter hat, ist es dann ein schlechtes Kleeblatt? Und warum überhaupt vier Blätter? Weil es selten ist? Soll Glück selten sein und somit eine Mangelware, die einem nicht tagtäglich widerfahren darf? Okay, ich höre auf. Aber ihr wißt, worauf ich hinaus möchte.

Für mich persönlich bedeutet Glück, daß der Moment einzigartig, schön oder aber nur unerwartet und bestenfalls positiv ist – daß er mich bereichert. Der Blick aus dem Büro in den Hamburger Hafen | die Currywurst, die „man sich einfach mal gönnt“ trotz fehlender Sporteinheit und somit als volle Kalorienzahl oben drauf, jedoch ohne schlechtes Gewissen | an einem beliebigen Arbeitstag einen abgesagten Termin zu haben und dadurch früher zu Hause zu sein | sich ein schönes Leben machen zu können, in einem sicheren Land auf hohem Wohlstandsniveau | einen Parkplatz am Sonntag Nachmittag bei strahlender Sonne am Elbstrand zu bekommen – ohne Suche | …und noch so vieles mehr.

„Und wie läuft’s“ – „Alles scheiße“

Jeder von uns hat diese Freunde im Bekanntenkreis, die meist mit einem Stöhnen das Telefonat oder das Kaffeegespräch anfangen. Ganz so, als hätte der Tag jetzt schon kein gutes Ende mehr verdient. Mein bester Freund (und er wird mich jetzt dafür hassen) hatte mal so eine Phase und somit gab es immer einen Joker in meiner Tasche. Egal, wie schlecht mein Tag gelaufen ist und wer auch immer mich geärgert hat, die Lösung war stets, ihn anzurufen. Das endete darin, daß ich ihm direkt gestehen mußte:

„Es ist einfach toll!“ – „Was?“ – „Immer wenn es mir schlecht geht und ich nicht gut drauf bin, rufe ich dich an.“ – „Warum?“ – „Weil ich sicher sein kann, daß es dir immer noch eine Schippe schlechter geht und das baut mich auf.“

…gemein, ich weiß. Und sicherlich auch mit einem Augenzwinkern zu sehen. Über diesen Dialog können wir uns heute noch köstlich amüsieren. Was ich nur sagen möchte ist, daß jeder von uns Menschen kennt, die derart vom Pech verfolgt zu sein scheinen, daß man sich fragen muß, ob sie vielleicht einfach nur eine schlechte Einstellung zu ihrem Leben haben und damit aus der Natur der Sache heraus jegliche negativen oder gar die nur nicht äußerst positiven Sachen zum Anlaß genommen werden, an eine Verschwörung zu denken. Sind wir mal ehrlich: Es gibt für nahezu jede Situation einen immer noch weitaus positiveren Ausgang, so daß ich mir meinen stets als negativ auslegen kann, wenn meine Grundstimmung gerade so tickt.

Jeder kennt – „Mein Job ist scheiße“

Versteht mich nicht falsch. Ich habe genug „Dreck fressen“ in meinem Leben hinter mir. Und ich möchte alles, nur nicht als Moralapostel rüberkommen oder gar als Hobby-Coach, der das Glück trainiert. Mir geht es darum, sich einfach nur vor Augen zu führen, daß der Tag so viele gute Momente bringt, daß vielleicht doch etwas Glück im Spiel ist. Und tut er es nicht und es ist gar kein Licht am Horizont zu erkennen, mag es Dinge geben, die man selbst ändern kann und sollte, damit es wieder aufwärts geht. Da wären wir wieder bei „jeder von uns kennt“… Jeder von uns kennt diese Freunde, die sich bei jeder Gelegenheit darüber beschweren, daß die Arbeit keinen Spaß macht und es dort nur Streß gibt. Das einzige, was einem in dieser Situation verharren lassen sollte, sind die Handvoll Monate Kündigungsfrist, um an der Situation etwas zu ändern. Und da gibt es keinerlei und ich meine keinerlei Ausrede. „Ich finde doch nichts neues?“ Blödsinn. Du bist zu faul, dich zu bewerben oder kommst aus deiner Sicherheitszone nicht raus. Verdammt, ein neuer Job würde bedeuten, daß man mit anderen Menschen zu tun hat, sich einarbeiten und sich neuen Situationen stellen muß. Kannst du nicht, möchtest du nicht? Dann bist du in deinem aktuellen Job genau richtig und solltest nicht meckern. Und dieser Sachverhalt gilt für so viele Situationen, Diskussionen und Gespräche, die man im Laufe der Jahre mit Freunden und Bekannten führt. Aber als von haus aus Glücklicher suhlt man sich darin auch gerne wie ein Ferkel im frischen Kleckermatsch. Was im übrigen dazu führt, daß man oftmals hört, man habe ja auch immer nur Glück. Ist das nicht toll?

Und das Geheimnis ist nun? Ist Glück nicht vielleicht doch einfach nur Einstellungssache? Die Dinge mit positiven Augen zu sehen und nicht immer nur zu vergleichen, was andere haben oder sich gar für andere freuen zu können. Und die negativen Momente des Tages nicht nur aus einem Blickwinkel und so absolut zu betrachten?

Ich fasse zusammen: Glück ist…

  • hin und wieder kein schlechtes Gewissen zu haben und einfach den Moment zu leben,
  • glücklich zu sein und diese Grundeinstellung nach außen zu tragen,
  • dankbar zu sein für alles, was das eigene Leben bereichert,
  • sowieso Einstellungssache und manchmal auch
  • eine Currywurst…

Glück bedeutet somit für jeden etwas anderes und es gibt selbstverständlich auch keinen planbaren Weg dahin, glücklich zu werden oder sein. Und manche Menschen scheinen schier oberglücklich in ihrem Unglück zu sein, anders kann ich mir so einige Dinge nicht erklären. Für mich, und das ist überraschenderweise der Großteil dessen was ich beeinflussen kann, ist mein Leben tagtäglich voller Glücksmomente und in vollen Zügen lebenswert. Und ich würde mein Glück niemals dem Zufall überlassen und schon gar nicht einem vierblättrigen Kleeblatt. Obwohl ich die als kleiner Bengel auch mal gesammelt habe, aber da wären wir erneut bei einer „anderen Geschichte“.

So, ein Glück, daß ich fertig bin – gleich kommen die Lottozahlen…

PS: Im übrigen fordere ich, daß bei der Google Suche nach „Glück“ in Kürze eine Currywurst zu sehen ist.

 


Gefühlter Hamburger Jung aber eigentlich Dorfkind von der Küste, selbsternannter Heimwerkerkönig aber eher -prinzessin, Blogger und Podcaster mit Herz, definitiv Gartenprofi ohne jedwede Diskussionen und leidenschaftlicher Glückspilz - tagsüber kreativ in der Agenturszene unterwegs, nachts schweißtreibend am Werkeln und Schrauben!

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